ChronikDamals

DAMALS: TSV Burgheim – BSV Berg im Gau 3:2

Sportwoche vom 11. April 1985

Zwei, die wieder nach oben wollen, so könnte man das Spitzenspiel der B-Klasse Neuburg am Karsamstag zwischen dem TSV Burgheim und dem BSV Berg im Gau überschreiben, erlebten doch beide Teams schon Bezirksliga-Zeiten. Für die Burgheimer scheint der erste Schritt dorthin – sprich der A-Klassen-Aufstieg – nach dem äußerst knappen, aber verdienten Sieg gegen die Gauer schon fast getan zu sein. Es müßte schon fast mit dem Teufel zugehen, wenn sich die Neff-Schützlinge in den restlichen sechs Begegnungen noch die Butter vom Brot (= 6 Punkte Vorsprung) nehmen ließen. Wesentlich schwieriger mit dem Aufstieg wird es jetzt für die Schützlinge von Trainer Raimund Schwa, da im Kampf um Platz zwei sicher auch noch Bayerdilling und Oberhausen ein Wörtchen mitzureden haben.

In der ersten Halbzeit der Begegnung vom Karsamstag konnte man nur der Tabelle entnehmen, daß es sich hier um ein Spitzenspiel der B-Klasse handelt. Zuviel Hektik und Nervosität auf beiden Seiten ließen kaum spielerische Linie erkennen. Daran mag sicher auch die Bedeutung dieses Spiels für beide Teams eine Teilschuld haben. Dabei fing es für Burgheim ja ganz planmäßig an: Bereits nach wenigen Minuten nutzte Horst Fröhlich, Burgheims Bester an diesem Tag, eine Unaufmerksamkeit der BSV-Abwehr zur Führung. Doch kurz darauf konnte Anton Siegl per Elfmeter den Gleichstand erzielen. Trainer Neffs Kommentar zur dieser Situation: „Der Elfer war so unnötig wie ein Kropf!“ Bis zum Halbzeitpfiff durch Schiedsrichter Kohl tat sich dann kaum noch was, und das Burgheimer Publikum sparte nicht mit ersten Unmutsäußerungen. „Wir spielen auf Sieg weiter, obwohl uns auch ein Unentschieden genügt“, war die Devise von TSV-Trainer Neff zu Beginn der zweiten Halbzeit. „Wir müssen auch mehr kurze Bälle spielen, da die hohen weiten Bälle bisher ohne Erfolg waren. Horst Fröhlich müßte noch schneller abziehen“, versuchte er seinen Mannen klarzumachen. BSV-Trainer Schwab hingegen wollte, aus dem verstärkten Mittelfeld heraus zum Erfolg kommen“. Zunächst schien es, als ob die Gauer Taktik aufging. Der brandgefährliche Manfred Schreier brachte nach klugem Paß von Anton Siegl seine Farben in Führung. Die Freude der Gauer währte allerdings nur kurz, da wenig später Willi Vogl, begünstigt durch einen groben Abwehrschnitzer, den Ausgleich erzielten konnte. In dieser Phase hatte das Match auch spielerisch etwas zu bieten. Horst Fröhlich war es schließlich, der den Gauern noch ein drittes „Osterei“ in Nest (Netz) legte. Bei diesem Treffer war die gesamte Abwehr des Tabellenzweiten nicht im Bilde und Horst Fröhlich „Lochte“, nachdem er drei Gegenspieler narrte, ganz „cool“ zum Siegtreffer für seien Farben ein.

Bereits nach einer Viertelstunde Spielzeit wußte ein Burgheimer Fan das Endergebnis: Birgit Nagel, Rechtsaußen in der Damenmannschaft des FC Rennertshofen, tippte zu diesem Zeitpunkt einen 3:2 – Erfolg der Burgheimer.

Fazit des Spiels: Ein Unentschieden hätten die BSVler aufgrund ihrer kämpferischen Leistung verdient gehabt. Die TSV-ler sind nun praktisch Meister, müssen aber für die A-Klasse ihr spielerisches Niveau noch um einiges steigern. Aber bis dahin ist ja noch eine Menge Zeit.

Spielbewertung:

Trainer Neff Burgheim: „Kämpferisch war dieses Spiel sicher sehr gut, leider war aber auch viel Hektik dabei. Als Tabellenführer braucht man manchmal auch Glück, um zu gewinnen. Dennoch, unsere Tore waren schön herausgespielt. Neben Horst Fröhlich waren Willi Vogel und der junge Albert Bauer, der gegen die Nr. 11 der Gauer spielte, die stärksten Leute in unserem Team. Heute haben wir einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht.“

Ex-Abwehr-Recke Karl-Heins Koppold, Burgheim: „Die Meisterschaft dürfte jetzt sicher sein. In diesem Spiel wäre allerdings ein Unentschieden gerecht gewesen. Das Tor zum 3:2 durch Horst Fröhlich war super, er hat drei Mann und den Torwart ausgespielt.“

Karl Zeller, Ex-Trainer beider Mannschaften: „Burgheim war um das eine Tor besser. Nach dem 2:1 für die Gauer, habe ich nicht mehr damit gerechnet, daß´Burgheim dieses Spiel noch aus dem Feuer reißt. Die erste Halbzeit war sehr schwach.“

Philipp Karmann, TSV-Libero: „Es war ein recht nervöses und hektisches Spiel. Nach dem 2:1 für Gau, haben wir uns noch einmal zusammengerissen und das Spiel umgebogen“.

Willi Vogl, TSV-Kapitän: „Wir sind zufrieden. Nach der Führung für Berg im Gau hatte ich noch Zweifel, ob wir noch gewinnen könnten. Doch die hervorragende Moral unserer Truppe machte den Sieg doch noch möglich.“

Horst Fröhlich, zweifacher Torschütze für Burgheim: „Die Gauer waren der erwartete schwere Gegner. Wir haben durch unseren Kampfgeist das Spiel noch herumgerissen und letztendlich verdient gewonnen.“

TSV-Linienrichter Heinz Kiermayer: „Das Spiel war von der kämpferischen Seite sehr star. Die Gauer versuchten alles, um zu gewinnen. Meiner Mannschaft möchte ich gratulieren, da sie mit enormen Einsatz doch noch den Sieg sicherstellte.“

 

 

Zeige mehr

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"