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DAMALS: Ein Ort feiert mit den Sportlern

Anlage des TSV Burgheim nun offiziell eingeweiht – Freiwillige Helfer bauten Sportheim

Burgheim (lwa.). Pfingsten 1971 geht in die Geschichte des TSV Burgheim ein. Nach unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden, nach viel Mühe und Fleiß, aber auch durch die Hilfe von zahlreichen Freunden und Gönnern ist es nun gelungen, den Sportplatz offiziell seiner Bestimmung zu übergeben. Noch vor sechs Jahren war das heutige Fußballfeld eine ausgebeutete Kiesgrube. In Anbetracht der erbrachten Leistungen war es für den TSV selbstverständlich, den Sportplatz feierlich einzuweihen. Und nicht nur die Sportler, sondern die ganze Gemeinde Burgheim dürfte stolz auf dieses gelungene Werk sein. Der festliche Akt sollte ein kleiner Dank an alle Sportfreunde, die Hand angelegt haben und die viele Arbeit kräftig unterstützten, aber auch an alle Gönner des Vereins, die durch ihre Geld- und Sachspenden ihren Beitrag dazu leisteten, sein. Vorstand Keller bezeichnete diesen Tag als „den schönsten in der fünfzigjährigen Geschichte des Vereins“. Er konnte eine große Anzahl von interessierte Sportfreunden an dieser neuen Anlage begrüßen. Ganz besonders galt sein Dank den Gönnern und Wohltätern des Vereins, wie Landrat Wolf, dem stellvertretenden Landrat Felbermeier, Bürgermeister Eigen von Burgheim, den Kreis- und Gemeinderäten sowie dem Vertreter des Bayerischen Fußballverbandes, Pfeifer aus Augsburg und dem Kreisvorsitzenden Kuster vom BLSV und noch eine Reihe von anderen Gästen.

Die Marktkapelle Burgheim hatte schon vor der feierlichen Zeremonie und den Festreden mit ihren flotten Weisen aufgewartet. Die wehenden Fahnen kündeten ebenfalls das große Ereignis des TSV an und selbst das Wetter hatte Erbarmen und so fielen nur wenige Tropfen, auch wenn es manchmal düster aussah. Keller erinnerte nochmals an den beschwerlichen und harten Weg, bis dieses Stadion erstellt war. Sein Dank galt deshalb allen, die mitgeholfen haben, aber auch bei allen Sach- und Geldspendern bedankte er sich. Weiter wünschte der Vorstand, daß diese Stätte den Sportlern zur Ehre gereiche und für die Gemeinde Burgheim ein Ort der Entspannung und der Erholung werde.

Bürgermeister Felbermeier in Vertretung von Landrat Wolf meinte: „Was lange währt, wird gut“. Und niemand werde daran zweifeln, daß dieses Werk nicht gelungen sei. Er dankte deshalb der Marktgemeinde Burgheim, daß sie dieses Grundstück zur Verfügung gestellt hat. Weiter vergaß er aber auch nicht das Versorgungsbataillon, das tatkräftig die Arbeiten unterstützte und die großen Erdbewegungen maschinell vornahm. Auch der Zuschuß des Landessportverbandes, so Felbermeier, Außerdem 35.000 DM des Landkreises trugen zum Bau der Sportanlage bei. Diese Anlage stellte nun ein modernes Sportzentrum in unserem Landkreis dar. Felbermeier beglückwünschte dazu die Marktgemeinde Burgheim. „Die Zukunft gehört nur dem, der Geist und Körper leistungsfähig erhält“, außerdem stellte er „Gemeinschaftsgeist und faires Spiel“ in den Vordergrund. Sport und Leibesübungen sei heute mehr notwendig denn je, den einseitige Arbeit „verlange einen Ausgleich für unseren Körper“.

Wunderwerk

H. Kuster als Kreisvorsitzender des BLSV bezeichnete diesen Schritt als „einen Meilenstein in der Geschichte des TSV Burgheim“. Hier sei eine echte Heimatstätte geschaffen worden. Er gratulierte im Namen der 200 schwäbischen Vereine und dankte allen, die teilhabe an diesem „Wunderwerk“. Gesund an Leib und Seele, das ist der Sinn des Leben“. Mit diesen Worten begrüßte Pfeifer als Vertreter des Bayerischen Fußballverbandes und als Bezirksspielleiter die Anwesenden. Nur dort, wo eine aufgeschlossene Vereinsführung vorhanden sei, könne ein solches Werk gedeihen. Damit komme aber eine weitere Verpflichtung dazu: Diese Stätte richtig und sinnvoll für die Allgemeinheit zu nützen. Der Breitensport sei das Gebot der Stunde und Spiel und Sport mögen noch mehr Menschen zugänglich werden.

„Edler“ Spender

„Nur aus Liebe zur Jugend“, so Bürgermeister Eigen, „kann so ein Werk entstehen“. Kameradschaft und faires Spiel möge der Grundsatz der Sportkameraden sein. Allen, die mitgeholfen haben, sagte er seinen aufrichtigen Dank. er wünschte, daß die Kameradschaft und dieses Zusammenarbeiten auch weiterhin so gefördert werde, „nur so kann Sport aufgebaut werden“. Im Auftrag der Gemeinde überreichte er dem Sportverein 10.000 Mark und bezeichnete diesen Betrag als eine „Kleinigkeit“. Eigen hatte aber noch eine weitere Überraschung parad. Ein ehemaliger Burgheimer, Karl Meier, der schon vor fünfzig Jahren weggezogen war, hatte ihm vor längerer zeit tausend Mark für die Burgheimer Jugend übergeben. „Heute fiel mir die Überlegung leicht, wem ich diesen Geldbetrag geben soll“, bemerkte Eigen dazu und überreichte dieses „Sümmchen“ dem Sportverein. Vorstand Keller bedankte sich nochmals für die Präsente und verlas auch eine ganze Menge von Gönnern, die dem Verein mit Bällen, Kleidung und Geldspenden unterstützt hatten. Er selbst habe es sich gar nicht vorstellen können, daß soviel Verständnis und eine solche Großzügigkeit vorhanden sei. Pfarrer Dolp nahm anschließend die Weihe des Platzes vor, bei dem ihm zwei Sportler assistieren. Der Geistliche erinnerte an die Worte der Heiligen Schrift „Friede und Freude im heiligen Geist“. Diese Worte träfen auch für die Sportkameraden zu. Alle Sportler haben einen Körper und eine Seele. Um Friede und Freude im Sport zu haben, sei aber auch Charakterstärke und Zucht erforderlich. Nach diesen Worten nahm der Geistliche die Segnung vor. Und nach dem Deutschlandlied wurde  der Platz freigegeben für das erste Spiel.

Bericht NR 02. Juni 1971

Großer Respekt vor der damaligen Leistung der TSVler. Insgesamt hat die Sportanlage (Hauptplatz + Nebenplatz) + Vereinsheim 300.000 DM gekostet. Preisindex 1971!

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